Presse
Pfadfinder polieren Areal auf
VON SABRINA TILGNER
Kempen. Die St. Georg-Pfadfinder wollen ihr Gelände am Waldschlösschen wieder herrichten. Das hatte acht Jahre brach gelegen. Seitdem grillen und zelten dort Unbefugte, veranstalten Trinkgelage und hinterlassen Müllberge.
„Unbefugten ist der Zutritt verboten“ – die zwei Schilder am Weg zum Grundstück der St. Georg-Pfadfinder schrecken kaum ab. Die Spuren auf dem 5000-Quadratmeter-Areal zwischen TC Rot-Weiß und Klixdorf zeigen es: Die Schilder sind von Luftgewehr-Schüssen durchlöchert. Flaschen und anderer Müll liegen herum. Zwei große Rußstellen lassen regelmäßige Feuer erahnen. Von der Schranke, die Zutritt und Zufahrt verhindern soll, stehen nur noch Halterungen. Brennnesseln und Büsche wuchern übermannshoch. Der einstige Treffpunkt ist kaum zu erkennen. Jetzt wollen die Pfadfinder ihre Brache nach acht Jahren aufpolieren. Das Unkraut muss weg, Unbefugte dürfen definitiv nicht mehr auf den Platz. Den Anfang übernahm jetzt Landwirt Johannes van Gerven. Er machte mit seinem Traktor das Unkraut dem Erdboden gleich.
Mit Brunnen und Feuerstelle
Früher, als die Leiter Jan Pauli, Christoph Omsels und Philipp von den Driesch als Pfadfinder Lagerfeuer auf der Lichtung am Waldschlösschen machten, muss es dort idyllisch ausgesehen haben. Genau das soll es nach Willen des neuen Vorstands wieder sein. Mit Brunnen, großer Feuerstelle und Fahnenmasten für Gruppentreffen und Pfadfinder-Lager mit anderen Stämmen. Der Platz könnte vermietet werden. „So käme Geld in unsere Kasse“, sagt Jan Pauli, Vorstandsmitglied des Förderkreises. Einen Rasenmäher, mit dem die Pfadfinder das Grün künftig pflegen, haben sie für einen Obolus bekommen. Die Besitzer des Hulingshofs bieten an, dreimal jährlich zu mähen. Noch treffen sich die 80 Kinder und Jugendlichen im katholischen Jugendheim Kom’ma, weichen fürs Fußballspielen in den East-Cambridgeshire-Park aus.
Auch Obdachlose entdeckt
1994 hatte die Kempener Pfadfinderschaft St. Georg das Grundstück von der Stadt gekauft. Kurz darauf stellten Unbekannte das Areal auf den Kopf. „Damals waren wir zu jung, um zu kontrollieren“, sagt Jan Pauli. Die Pfadfinder ließen das Gelände ab 2000 brach liegen, hofften, dass der Vandalismus damit endet. Doch besonders in den Ferien würden dort Unbefugte grillen und zelten, Trinkgelage veranstalten und Müll hinterlassen. Bei seinen Kontrollen hat Pauli auch Obdachlose zwischen Sträuchern entdeckt. Wenn er die Fremden auffordert, das Privatgelände zu verlassen, seien einige einsichtig, viele reagierten patzig bis aggressiv. Einmal musste die Polizei kommen. Die Leiter hoffen, dass ein aufgeräumter Platz Fremde abschreckt. Eine Schranke soll die Zufahrt versperren. Die vorherige wurde vor 14 Jahren abgeknickt. Genauso die Fahnenmasten. Ein Zaun, der das Gelände absperrt, sei optimal. „Das übersteigt aber unser Budget“, sagt Jan Pauli. „Aber anders haben wir wohl nie die Kontrolle über das Gelände.“
Wer die Pfadfinder unterstützen will (Schranke, Masten), meldet sich bei Jan Pauli unter Tel. 0160 91911909.
13.08.08, RP
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Veröffentlicht: 13. August 2008