Die Geschichte des Robert Stephenson Smith Baden Powell, Lord of Gilwell
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Die Weltweite Pfadfinderbewegung basiert auf den Ideen von Baden Powell ("BiPi"), der diese im Buch "Scouting for Boys" im Jahre 1908 erstmals festhielt. Damit gründete er eine der bis heute größten Jugendbewegungen der Welt.
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22. Februar 1857
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Robert Stephenson Smyth Baden Powell wird in London als viertes Kind einer reichen Familie geboren.
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Jugendzeit
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Während seiner Kindheit entwickelt der kleine BiPi eine Abneigung gegen den Unterschied von arm zu reich. Er lernt das Prinzip der Selbsterziehung kennen und beweist große Fähigkeiten im Orientieren und Zurechtfinden in der Natur.
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1876
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Eintritt in das Militär, um besser ferne Länder besuchen zu können. In den folgenden Jahren leistet er Dienst in Indien und Afrika. BiPi bekommt dort den Spitznamen "Impeesa" (= der Wolf, der nie schläft). Er schreibt ein erstes Pfadfinderbuch für militärische Zwecke (Orientieren, Zurechtfinden in der Wildnis, Spurendeutung usw.)
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1908
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Baden Powell verfasst das Buch "Scouting for Boys" (=Pfadfinderei für Jungen), welches sogar in den Schulen zur Kindererziehung verwendet wurde. Damit beginnt sich die Jugend zu organisieren und die Pfadfinderbewegung erlebt einen sprunghaften Anstieg an Mitgliedern.
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1910
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BiPi tritt aus dem Militär aus und übernimmt die Leitung der Pfadfinderbewegung. Dabei unternimmt er viele Reisen in Länder und stellt fest, dass es bereits weltweit Pfadfinder gibt.
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1916
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Die Wolfs- und Pfadfinderbewegung wird gegründet (die Wölflinge bekommen ihren Namen aus dem Dschungelbuch, dessen Verfasser Bipi's Freund war). Die Leitung der Pfadfinderinnen übernimmt seine Frau.
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1919
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Die Roverbewegung wird gegründet.
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1920
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Das erste Jamboree (internationales Weltpfadfindertreffen) findet im Olympiastadion bei London statt.
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1929
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Beim dritten Jamboree wird BiPi vom englischen König geadelt und erhält den Titel "Lord of Gilwell".
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1938
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Baden Powell zieht nach Afrika um, wo er den Rest seines Lebens verbringt.
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8. Januar 1941
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BiPi stirbt im Alter von 83 Jahren. Auf seinem Grabstein, der in Nyeri liegt, steht kein Name, sondern nur das Wegzeichen für "Wegende"
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Baden-Powells letzter Brief
Liebe Pfadfinder,
In dem Theaterstück "Peter Pan", das Ihr vielleicht kennt, ist der Piratenhäuptling stets dabei, seine Totenrede abzufassen aus Furcht, er könne, wenn seine Todesstunde käme, dazu keine Zeit mehr finden. Mir geht es ganz ähnlich. Ich liege zwar noch nicht im Sterben, aber der Tag ist nicht mehr fern. Darum möchte ich noch ein Abschiedswort an Euch richten. Denkt daran, dass es meine letzte Botschaft an Euch ist, und beherzigt sie wohl.
Mein Leben war glücklich, und ich möchte nur wünschen, daß jeder von Euch ebenso glücklich lebt. Ich glaube, Gott hat uns in diese Welt gestellt, um darauf glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. Das Glück ist nicht die Folge von Reichtum oder Erfolg im Beruf und noch weniger von Nachsicht gegen sich selbst. Ein wichtiger Schritt zum Glück besteht darin, dass Ihr Euch nützlich erweist und des Lebens froh werdet, wenn Ihr einmal Männer sein werdet.
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Das Studium der Natur wird Euch all die Schönheiten und Wunder zeigen, mit denen Gott die Welt ausgestattet hat, Euch zur Freude. Seid zufrieden mit dem, was Euch gegeben ist, und macht davon den bestmöglichen Gebrauch. Trachtet danach, jeder Sache eine gute Seite abzugewinnen.
Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, dass Ihr andere glücklich macht. Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt. Wenn dann Euer Leben zu Ende geht, mögt Ihr ruhig sterben im Bewusstsein, Eure Zeit nicht vergeudet, sondern immer Euer Bestes getan zu haben. Seid in diesem Sinn "allzeit bereit", um glücklich zu leben und glücklich zu sterben. Haltet Euch immer an das Pfadfinderversprechen, auch dann, wenn Ihr keine Knaben mehr seid.
Euer Freund
Baden-Powell of Gilwell
"Quelle: Pfadfinder"
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